Eine angenehme Überraschung bereitet uns der Movie-Modus. Der Weißpunkt passte mit 6526K perfekt zum sRGB-Sollwert, so wie es auch für die Filmbetrachtung optimal ist. Die Helligkeit ist hoch, aber bei einem Film sitzt man meistens auch etwas weiter vom Bildschirm entfernt, wodurch dies sehr angenehm ist, da Farben bei höherer Helligkeit insgesamt etwas frischer wirken.
Die Gesamtabweichung deltaE ist mit 2,9 besser als in der Werkseinstellung (3,1) und auch der Weißpunkt wird genau getroffen. Leider sind die Abweichung im Graubereich höher als in der Standardeinstellung. Wer seinen Monitor nicht kalibriert, könnte mit dem Movie-Modus, bei deutlicher Absenkung der Helligkeit, eine gute sRGB-Abdeckung erreichen.
Der Sport-Modus verschiebt das Weiß mit 8521 K deutlich ins bläuliche und wirkt auf den ersten Blick zu kalt. Eine Abweichung von über 14 deltaE ist absolut unakzeptabel. Der Movie-Modus ist demnach auch für Sportübertragungen die deutlich bessere Alternative.
Der Dynamic-Contrast-Modus soll einen dynamischen Kontrast bis zu 10.000:1 ermöglichen, statisch ist der Kontrast mit 846:1 für ein TN-Panel hoch. Grauwerte und Farben sind in Ordnung und die durchschnittliche deltaE Abweichung von lediglich 2,8 kann sich auch sehen lassen. Da Weiß aber etwas kühl wirkt, empfehlen wir den Movie-Modus für Filme.
Für eine Kalibrierung wird natürlich der Custom-Modus verwendet und soweit verändert, bis die Darstellung möglichst nahe an die Zielvorgabe herankommt. In diesen Fall, also für sRGB, müssen die Farbkanäle manuell so angepasst werden, dass ein möglichst neutrales Weiß mit einer Farbtemperatur von 6500K erreicht wird.
Zunächst wurde mit „Gamma Mode1“ eine Kalibration durchgeführt. Die Ergebnisse waren gut, jedoch einen Hauch schlechter, als es mit der Einstellung „Gamma Mode3“ der Fall war. Aus diesem Grund nennen wir hier die Werte der zweiten Kalibration.
Kalibration auf sRGB (Gamma Mode 3) im Vergleich zum sRGB Standard
Kalibriert | Ziel | Erreicht |
Weißpunkt / Kelvin | 6500 | 6500 |
Helligkeit / cd/m² | 120 | 116 |
Schwarzpunkt / cd/m² | 0,00 | 0,14 |
Kontrast / x:1 | Nativ | 830 |
Gamma / Durchschnitt | sRGB (~2,2) | 2,18 |
Nach erfolgter Kalibration ist das Endresultat sehr gut. Rot und Grün weichen gegenüber der Werkseinstellung zwar etwas mehr ab, dafür sind die Abweichungen im Grauverlauf geradezu perfekt.
Ein durchschnittliches deltaE von 1,7 ist ebenfalls ein sehr guter Wert. Der Gammawert von 2,18 liegt nahe bei der Zielvorgabe 2,2. Der Weißpunkt konnte perfekt über die Farbeinstellungen im OSD getroffen werden und der Schwarzpunkt von 0,14 ist ebenfalls sehr niedrig und führt zu einem hohen Kontrast von 830:1.
Die optimale Darstellung wurde mit den folgenden Einstellungen erreicht: Helligkeit = 28, Rot = 56, Grün = 43, Blau = 32. Wie bereits gesagt wurde der Kontrast auf 75 belassen.
Bei Anpassung der einzelnen Farbkanäle, die standardmäßig auf „50“ stehen, sollte man darauf achten, dass man den Wert 60 nicht übersteigt, da ansonsten bei hellen Farbtönen die Korrekturkurven für die LUTs der Grafikkarte große Abweichungen von der Winkelhalbierenden zeigen und somit viele Farbtöne verworfen werden.
Nach 24 Stunden wurde die Kalibration nochmals überprüft und diesmal mit der letzten Kalibration verglichen.
Kalibration auf sRGB (Gamma Mode3) nach 24 Stunden
Kalibriert | Ziel | Erreicht |
Weißpunkt / Kelvin | 6500 | 6500 |
Helligkeit / cd/m² | 140 | 121 |
Schwarzpunkt / cd/m² | 0,00 | 0,15 |
Kontrast / x:1 | Nativ | 804 |
Gamma / Durchschnitt | sRGB (~2,2) | 2,14 |
Die Abweichungen sind messbar, aber gering. Der Weißpunkt ist Ideal, die Helligkeit passt, auch der Gammawert ist nur minimal niedriger. Eine durchgeführte Kalibration ist also hinreichend stabil und muss nicht jeden Tag wiederholt werden.
UGRA Test
Abschließend haben wir versucht den Samsung 2493HM auf die Vorgaben der UGRA zu kalibrieren (5800K, Gamma 1,8 und Helligkeit 120 cd/m²), um seine Tauglichkeit für die digitale Druckvorstufe/Softproof zu bestimmen.
Die Ergebnisse der UGRA-Zertifizierung sind ernüchternd. Nach mehreren Kalibrationsdurchgängen, sehen Sie nachfolgend das Ergebnis:
Als Monitor für die hochwertige Grafikbearbeitung ist der Samsung 2493HM weder konzipiert worden, noch geeignet. Dennoch können Hobbyfotografen Ihre Bilder im sRGB-Farbraum problemlos bearbeiten. Einzig der Blickwinkel bereitet gewisse Einschränkungen.