Hardware-Kalibrierung
Zwar wird es vom Hersteller nicht explizit erwähnt, aber auch der MSI MPG 273CQRXDE-QD lässt sich hardwarekalibrieren. Einen Hinweis darauf liefern die Optionen „Calibration 1“, „Calibration 2“ und „Calibration 3“ im Menü „Profi-Modus“. Die Hardware-Kalibrierung wird mit True Color Calibration durchgeführt. Die App ist Bestandteil von Gaming Intelligence und wird beim Installieren dieser Software mitinstalliert.
Allerdings werden für die Hardware-Kalibrierung nur zwei Kalibrierungsgeräte von True Color Calibration unterstützt, und zwar das Portrait Displays C6 HDR2000 und das X-Rite i1Display Pro. Letzteres ist in unserem Besitz, und daher konnten wir die Hardware-Kalibrierung durchführen. Der Kalibrierungsvorgang ist sehr einfach, aber leider auch sehr rudimentär. Die Helligkeit kann nur per Regler eingestellt werden, eine Helligkeitsmessung wird nicht durchgeführt. Wir haben daher die Helligkeit zuerst mit einer anderen Software gemessen und auf 140 cd/m² eingestellt. Bei unserem Testgerät mussten wir den Helligkeitsregler dafür auf 21 stellen. Bevor die Kalibrierung startet, können noch ein paar rudimentäre Vorgaben gemacht werden, und mit Klick auf die Schaltfläche „Weiter“ startet der Kalibrierungsvorgang.
Nach Abschluss der Kalibrierung wird lediglich ein Hinweis am Bildschirm angezeigt, dass die Kalibrierung erfolgreich war – mehr gibt es nicht. Keine Zusammenfassung, Auswertung oder sonst etwas. Wir haben daher die Ergebnisse mit unserer Mess-Software nachgemessen und nachfolgend dargestellt.
Vergleich der sRGB-Emulation mit sRGB

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Vergleich der Adobe-RGB-Emulation mit Adobe RGB

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Vergleich der DCI-P3-RGB-Emulation mit DCI-P3 RGB

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Obwohl der Kalibrierungsvorgang nicht sonderlich professionell erscheint, erreicht der MSI MPG 273CQRXDE-QD in allen Farbräumen ein gutes Gesamtergebnis. Im DCI-P3-RGB-Farbraum treten im roten Farbbereich zwar höhere Abweichungen auf, der Durchschnittswert bleibt aber gering.
Interpolation
Mit der Option „Bildschirmgröße“ bietet der MSI MPG 273CQRXDE-QD die Möglichkeit, das Seitenverhältnis zu ändern, damit eine interpolierte Auflösung auch dann korrekt angezeigt wird, wenn sie kein 16:9-Seitenformat hat. Zur Auswahl stellt der Monitor „Auto“, „4:3“, „16:9“ und „1:1“. Letzteres war im PC-Betrieb allerdings immer deaktiviert. Werkseitig ist „Auto“ eingestellt. Wenn im Grafikkartentreiber die Skalierung dem Display überlassen wird, dann wird jede interpolierte Auflösung pixelgenau dargestellt. Ansonsten ist es durch die sinnvolle Auswahl möglich, jede Auflösung mit korrektem Seitenverhältnis darzustellen.
Zudem bietet der MSI MPG 273CQRXDE-QD einen Schärferegler an, der von 0 bis 5 in Einser-Schritten eingestellt werden kann und auch bei nativer Auflösung zur Verfügung steht. Bei nativer Auflösung treten aber bereits ab Stufe 2 erste Überschärfungsartefakte auf, wohingegen ein Nachschärfen bei interpolierten Auflösungen die Bildschärfe positiv beeinflusst. Der Schärferegler kann dabei problemlos bis Stufe 5 angehoben werden. In Kombination mit dem Schärferegler zeigt der Proband sehr gute Interpolationsqualitäten.
Reaktionsverhalten
Der 27 Zoll große Gaming-Monitor MSI MPG 273CQRXDE-QD besitzt ein stark gewölbtes Display mit 16:9-Format. Die native Auflösung des VA-Panels beträgt 2560 x 1440 Pixel (WQHD) und erlaubt eine maximale Bildrate von 240 Hz. Wir haben das Gerät bei nativer Auflösung mit 60 Hz und 240 Hz am DisplayPort untersucht. Der Proband wurde für die Messung auf die Werkseinstellung zurückgesetzt.
Bildaufbauzeit und Beschleunigungsverhalten
Die Bildaufbauzeit ermitteln wir für den Schwarz-Weiß-Wechsel und den besten Grau-zu-Grau-Wechsel. Zusätzlich nennen wir den Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte.
Der Messwert Color-to-Color (CtC) geht über die herkömmlichen Messungen von reinen monochromatischen Helligkeitssprüngen hinaus, schließlich sieht man am Bildschirm in aller Regel ein farbiges Bild. Bei dieser Messung wird deshalb die längste Zeitspanne gemessen, die der Monitor benötigt, um von einer Mischfarbe auf die andere zu wechseln und seine Helligkeit zu stabilisieren. Verwendet werden die Mischfarben Cyan, Magenta und Gelb – jeweils mit 50 % Signalhelligkeit. Beim CtC-Farbwechsel schalten also nicht alle drei Subpixel eines Bildpunktes gleich, sondern es werden unterschiedliche Anstiegs- und Ausschwingzeiten miteinander kombiniert.
Im Datenblatt des MSI 273CQRXDE-QD gibt der Hersteller eine Reaktionszeit von 1 ms bei aktivierter MPRT („Moving Picture Response Time“) und 4 ms Grau zu Grau an. Der Monitor bietet eine dreistufige Pixelbeschleunigung mit den Einstellungsmöglichkeiten „Normal“, „Schnell“ und „Am schnellsten“. In der Werkseinstellung ist die Reaktionszeit „Schnell“ eingestellt.