Test MSI MPG321URDE-QD: Gaming-Profi und Allrounder
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32 Zoll großer Gaming-Monitor überzeugt neben einer tollen Performance auch bei der Bildbearbeitung in den Farbräumen sRGB, Adobe RGB und DCI-P3

Messungen nach Kalibration und Profilierung

Für die nachfolgenden Messungen wurde der MSI MPG321URDE-QD aus Quato iColor Display heraus kalibriert (Spielmodus „Nutzer“, Farbtemperatur „Anpassung“) und profiliert. Die angestrebte Helligkeit lag für sRGB und Adobe RGB bei 140 cd/m², während als Weißpunkt D65 gewählt wurde. Bei der Kalibration auf DCI-P3 lag die angestrebte Helligkeit bei 120 cd/m² und die Farbtemperatur bei D63.

Beides stellt keine allgemeingültige Empfehlung dar. Das gilt auch für die Wahl der Gradation, zumal die aktuelle Charakteristik im Rahmen des Farbmanagements ohnehin berücksichtigt wird.

Profilvalidierung

Diagramm: Validierung der Monitorkalibration
Validierung der Monitorkalibration

Der MSI MPG321URDE-QD zeigt keine auffälligen Drifts oder unschönen Nichtlinearitäten. Das Matrix-Profil beschreibt seinen Zustand sehr exakt. Eine Wiederholung der Profilvalidierung nach 24 Stunden ergab keine signifikant erhöhten Abweichungen. Alle Kalibrationsziele wurden erreicht. Die Graubalance und die Farbwerte zeigen ein gutes Ergebnis.

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)

Diagramm: Monitor kalibriert (sRGB)
Monitor kalibriert (sRGB)

Unser CMM berücksichtigt Arbeitsfarbraum- und Bildschirmprofil und führt auf dieser Basis die notwendigen Farbraumtransformationen mit farbmetrischem Rendering-Intent durch. Bei den bunten Farben erreichen wir mit einem durchschnittlichen Delta E94 von 0,53 eine sehr gute Bewertung. Die Grauwerte schneiden mit einem durchschnittlichen Delta C von 0,53 und einer Range mit einem Delta C von 1,81 gut ab. Im Grunde bedarf es überhaupt keiner Kalibrierung, da sich die Farbgenauigkeit nur marginal verbessert. Einzig die Farbtemperatur kommt mit knapp 6400 K nun sehr viel näher an das von uns angestrebte D65.

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Vergleich mit Adobe RGB (farbtransformiert)

Diagramm: Vergleich mit Adobe RGB (farbtransformiert)
Vergleich mit Adobe RGB (farbtransformiert)

Bei der Kalibrierung auf Adobe RGB bietet sich das gleiche Bild wie bei der Kalibrierung auf sRGB. Auch hier verbessern sich die Grauwerte nur marginal, während sich die Range verschlechtert. Die Farbwerte zeigen auch keine starke Verbesserung. Selbst die Gammakurve verliert etwas an Genauigkeit gegenüber der unkalibrierten Messung. Einzig die Farbtemperatur zeigt nun mehr Nähe zu D65.

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Vergleich mit DCI-P3 (farbtransformiert)

Diagramm: Vergleich mit DCI-P3 (farbtransformiert)
Vergleich mit DCI-P3 (farbtransformiert)

Die Kalibrierung auf DCI-P3 hingegen ergibt richtig Sinn. Zwar verbessern sich die Grauwerte ebenfalls nicht, dafür werden die bunten Farben gut eingefangen und verbessern sich gegenüber der schlechten Bewertung bei der Emulation auf ein gutes Ergebnis mit einem durchschnittlichen Delta E94 von 1,0. Auch das durchschnittliche Gamma liegt nun im Mittel bei 2,59 und kommt damit den Anforderungen des DCI-P3-Referenzprofils nach. So wird nach der Kalibrierung ein gutes Ergebnis erreicht und lässt farbverbindliche Arbeiten auch in diesem Farbraum zu.

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Reaktionsverhalten

Bildaufbauzeit und Beschleunigungsverhalten

Die Bildaufbauzeit ermitteln wir für den Schwarz-Weiß-Wechsel und den besten Grau-zu-Grau-Wechsel. Zusätzlich nennen wir den Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte.

Der CtC-Messwert (Color to Color) geht über die herkömmlichen Messungen von reinen Helligkeitssprüngen hinaus – schließlich sieht man am Bildschirm in aller Regel ein farbiges Bild. Bei dieser Messung wird deshalb die längste Zeitspanne gemessen, die der Monitor benötigt, um von einer Mischfarbe auf die andere zu wechseln und seine Helligkeit zu stabilisieren. Verwendet werden die Mischfarben Cyan, Magenta und Gelb – jeweils mit 50 % Signalhelligkeit. Beim CtC-Farbwechsel schalten also nicht alle drei Subpixel eines Bildpunktes gleich, sondern es werden unterschiedliche Anstiegs- und Ausschwingzeiten miteinander kombiniert.

Im Datenblatt wird eine Reaktionszeit von 4 ms (GtG) genannt. Eine Beschleunigungsoption (Overdrive) ist vorhanden und unter „Gaming -> Reaktionszeit“ zu finden. Hier gibt es die Stellungen „Normal“, „Schnell“ und „Am schnellsten“. Als Standardwert ist „Schnell“ voreingestellt.

Overdrive 60 Hz

60 Hz, Reaktionszeit „Normal“

Diagramm: Gute Schaltzeiten bei 60 Hz
Gute Schaltzeiten bei 60 Hz
Diagramm: Neutraler Helligkeitsverlauf
Neutraler Helligkeitsverlauf

Bei 60 Hz und geringstem Overdrive kann der MSI MPG321URDE-QD mit einer guten Grundschnelligkeit punkten und sich gegenüber anderen bereits getesteten Monitoren im vorderen Feld behaupten. Einzig die Verzögerung ist nicht gut und findet sich mit 14 ms im Mittelfeld wieder.

Der Helligkeitsverlauf zeigt sich komplett neutral.

60 Hz, Reaktionszeit „Schnell“

Diagramm: Effektive Verkürzung der Schaltzeiten
Effektive Verkürzung der Schaltzeiten
Diagramm: Ausschwingphase zeigt Auffälligkeiten
Ausschwingphase zeigt Auffälligkeiten

Bei mittlerem Overdrive werden die Schaltzeiten effektiv gekürzt, befinden sich aber nicht mehr im absoluten Vorderfeld, sondern rutschen ein wenig ab. Mit 7,8 ms für den Schwarz-Weiß-Wechsel, 5,7 ms für den Grauwechsel, 8,7 ms als Mittelwert an 15 Messpunkten und 5,6 ms für den CtC-Wert ist ein ordentliches Gameplay möglich.

Der Helligkeitsverlauf zeigt hier erste Auffälligkeiten bei der Ausschwingphase, was sich aber wohl noch nicht stark auf die Bildqualität auswirken wird. Hierzu äußern wir uns noch im Teil „Subjektive Beurteilung“.

60 Hz, Reaktionszeit „Am schnellsten“

Diagramm: Gut spielbare Schaltzeiten …
Gut spielbare Schaltzeiten …
Diagramm: … bei akzeptablen Überschwingern
… bei akzeptablen Überschwingern

Bei maximalem Overdrive werden die Schaltzeiten mit Sinn und Verstand gekürzt. Sicherlich erreicht das Display keine Fabelzeiten, was allerdings auch nicht notwendig ist, da es sich mit einem CtC-Wert von rund 5 ms bereits auf höchstem Niveau spielen lässt. Dafür halten sich die Bildfehler aber stark zurück, wie in der Helligkeitsverlaufsgrafik zu sehen ist. Hier haben die Ingenieure gute Arbeit geleistet und das Panel nur knapp über die Belastungsgrenze geführt. Wir werden im Teil „Subjektive Beurteilung“ schildern, inwieweit die Überschwinger das Gameplay stören.

Im Folgenden ist zu beachten, dass wir durch die extrem schnelle Bildaufbauzeit unsere Skala, die eigentlich bis 40 ms geht, bei allen Grafiken auf 15 ms verkürzen mussten, da sonst die Werte nicht darstellbar waren.

Oliver Jachmann

... spielt seit seiner Kindheit Rennsimulationen am Computer. Seit 2013 verstärkt er unser Team und schreibt hauptsächlich Testberichte von Gaming-Monitoren. Seinen Ausgleich findet er im Sport und bezeichnet sich selbst als Fitness-Freak.

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5 Gedanken zu „Test MSI MPG321URDE-QD: Gaming-Profi und Allrounder“

  1. Ihr erwähnt mehrfach, dass eine potente GPU vorhanden sein sollte um den Monitor bei mindestens 120Hz entsprechend mit Daten zu füttern, was bedeutet das konkret?
    In meinem Fall werkelt aktuell noch eine Asus dual-RTX2080-O8G im Rechner.
    Ist die noch ausreichend, oder sollte ich aufrüsten?

    Antworten
    • Hallo Tom,

      sorry für die verspätete Antwort, aber habe den Beitrag gar nicht gesehen. Das kommt immer drauf an, was Du mit dem Monitor machen willst. Natürlich benötigst Du mehr GPU-Performance, wenn Du grafisch aufwändige Spiel bei hohen Ingame-Settings spielen möchtest. Dafür solltest Du mal auf Webseiten gehen, die Grafikkarten-Benchmarks veröffentlichen. Da kannst Du dann sehen, wie Deine Grafikkarte, oder eben eine mit ähnlichen Specs, bei verschiedenen Spielen und Auflösungen performt. Ich hoffe, dass ich Dir so ein wenig helfen konnte.

      Viele Grüße
      Oliver

      Antworten
      • Hallo Oliver,
        alles gut. 😉 Ich war nicht untätig und habe in der Zwischenzeit genau das getan.
        So kristallisiert sich heraus, dass eine 2080S bei mittleren bis hohen Settings je nach Spiel noch mithalten kann, bei Titeln wie AC Odyssey dann mit High-Settings in UHD aber reichlich Mühe hat, mehr wie 60 fps zu liefern.
        Und da man im Hinterkopf haben muss, dass der Wechsel auf zB. eine 3080 dann evtl. noch ein neues Netzteil mit sich bringen kann – wie in meinem Fall – werde ich das Pferd nicht von hinten aufzäumen.
        Erstmal gibts ein neues NT + GPU, dann kommt der UHD Monitor, sonst endet das im Frust!
        Aber vielen Dank fürs antworten und im Allgemeinen vielen Dank für Eure anspruchsvollen Tests nach festen Kriterien!
        Es gibt keine vergleichbare deutschsprachige Plattform, die den Geräten so ausführlich auf den Zahn fühlt.
        Ihr seid unverzichtbar wenn es um den Vergleich zwischen den Geräten, pros & cons und letztlich die Entscheidung für den Kauf geht!

        Antworten
  2. Ich finde eure Review seit Jahren toll.

    Aber ihr müsst ihr der Lage sein VRR mit einer modernen Console testen zu können.

    Sonst ist der Test absolut unvollständig.

    Antworten
    • Nein, das ist vielleicht wünschenswert, aber unrealistisch. Wir testen den Monitor als Desktop-Gerät. Nur weil es eventuell den einen oder anderen interessiert, kann sich nicht jeder Redakteur eine Konsole anschaffen, erst recht nicht, wenn er überhaupt kein Konsolenspieler ist! Wenn ein Redakteur eine Konsole hat, dann kann er dies mit aufnehmen.

      Antworten

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