MPRT-Sync
Wie schon bei seinem kleinen Bruder, dem bereits getesteten MSI MPG321QRFDE-QD, verfügt auch der aktuelle Proband über „MPRT-Sync“. Also existiert nicht nur ein normales Anti-Blur-Tool, sondern es lässt sich auch in Verbindung mit Adaptive Sync nutzen. Normalerweise schließen sich beide Optionen gegeneinander aus, da Adaptive Sync mit einer variablen Aktualisierungsrate und die gängigen Anti-Blur-Tools mit einer festen Aktualisierungsrate arbeiten. Ohne uns jetzt zu tief in technische Details zu verlaufen, was auch den Umfang des Tests sprengen würde, ist dies beim MSI MPG321URDE-QD dennoch möglich. „MPRT-Sync“ lässt sich bei 120 Hz und 144 Hz aktivieren. Auf die Blitzlänge kann man jedoch keinen Einfluss nehmen. Auch der Overdrive ist deaktiviert.
Die Qualität der Unschärfebeseitigung ist im wichtigen Bereich, dem Zentrum des Panels, durchaus in Ordnung und in der Regel bei Spielen nicht störend. Auch im unteren Bereich zeigt sich ein akzeptables Ergebnis. Im oberen Drittel wird allerdings ein schlechtes Resultat erreicht. Da sich die „Musik“ normalerweise jedoch im Zentrum des Bildes abspielt, können wir dem MSI MPG321URDE-QD ein befriedigendes Ergebnis bescheinigen. Dabei spielt es keine Rolle, ob 120 Hz oder 144 Hz gewählt wird. Auch das Problem eines zu dunklen Bildes stellt sich beim Testmodell als unbegründet dar, da eine Helligkeit von 200 cd/m² erreicht wird.
Trotzdem muss beachtet werden, dass die pulsierende Hintergrundbeleuchtung bei empfindlichen Personen zu Kopfschmerzen führen kann.
HDR
Der MSI MPG321URDE-QD wird vom VESA-Konsortium offiziell als DisplayHDR-600-Monitor zertifiziert. Auch der Test mit dem Tool „Display HDR Compliance Test“ zeigt, dass das Panel eine Spitzenhelligkeit von 634 cd/m² und eine Helligkeit von 538 cd/m² über einen längeren Zeitraum halten kann. Damit werden die minimalen Helligkeitswerte, besonders beim „Full-screen Long-duration Test“, der nur eine Helligkeit von 350 cd/m² fordert, weit übertroffen.
Die Schwarzwerte lassen sich von uns allerdings nicht verifizieren, da unser Testgerät hier an seine Grenzen stößt. Sicherlich ist bei einer 600er-Zertifizierung noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht und kann nicht solch ein Aha-Erlebnis liefern, wie es bei Modellen der Fall ist, die 1000 cd/m² und mehr erreichen. Dennoch wird bereits ein sichtbarer Effekt erzielt. Im folgenden Vergleich kann man gut erkennen, wie das Bild im SDR-Modus flach und überstrahlt aussieht. Das Bild im HDR-Modus zeigt hier sehr viel mehr Tiefe.
BiB/BnB
Auch Bild-in-Bild- und Bild-neben-Bild-Funktionen sind vorhanden. Ersteres zeigt ein verkleinertes Bild in drei wählbaren Größen. Durch eine Schnellauswahl lässt es sich in einer der vier Ecken platzieren, ist aber auch über den Joystick frei auf dem Bildschirm verschiebbar.
Bei der Option „Bild neben Bild“ werden beide Quellen nebeneinander angezeigt. Hier existieren die Möglichkeiten „Modus 1“, „Modus 2“ und „Modus 3“.
Ersterer zeigt die zweite Quelle vertikal auf ¼ des Bildes, Modus 2 teilt das Bild vertikal in der Mitte und Modus 3 teilt das Bild horizontal in der Mitte.
Sound
Der MSI MPG321URDE-QD besitzt keine integrierten Lautsprecher.
DVD und Video
Für HD-Zuspieler wie BD-Player, Spielkonsolen oder HD-Receiver verfügt das Display über zwei HDMI-Anschlüsse. Falls angeschlossen, wird der Ton an die Kopfhörer weitergeleitet.
Skalierung, Bildraten und Deinterlacing
Zugespieltes Material in Full HD und HD ready wird richtig erkannt und folgerichtig als Vollbild dargestellt. Auch SD-Material stellt der MSI MPG321URDE-QD mit Balken an den Seiten auf die volle Panel-Höhe richtig dar.
Das Handbuch schweigt sich darüber aus, ob Interlaced-Signale verarbeitet werden. Wir haben den Probanden an einen HDTV-Receiver angeschlossen, um dies zu überprüfen. Bei 1080i konnten wir keinerlei Zittern wahrnehmen, dennoch verfügt der MSI MPG321URDE-QD nicht über einen Deinterlacer, da Halbbildfolgen in ungeradem Verhältnis mit Zeilenflimmern und einem deutlichen Moiré-Effekt einhergehen.
Laut Handbuch wird auch keine Wiedergabe bei 24 Hz unterstützt. Wir sind ein wenig verwundert, dass dies doch möglich ist, wie die Infoanzeige des Monitors beweist. DVDs werden bei 50 Hz wiedergegeben.
Overscan
Overscan bietet der MSI MPG321URDE-QD nicht an.
Farbmodelle und Signallevel
Der MSI MPG321URDE-QD verarbeitet RGB- und YCbCr-Signale. Zwar existiert keine Einstellebene, um den Dynamikbereich anpassen zu können. Dennoch wird an HDMI automatisch Videolevel (Tonwertumfang bei 8 Bit Präzision: 16–235) gewählt und das Signal korrekt gespreizt. Sollte dies allerdings einmal nicht passen, ist man letztendlich auf das Zuspielgerät angewiesen.
Ihr erwähnt mehrfach, dass eine potente GPU vorhanden sein sollte um den Monitor bei mindestens 120Hz entsprechend mit Daten zu füttern, was bedeutet das konkret?
In meinem Fall werkelt aktuell noch eine Asus dual-RTX2080-O8G im Rechner.
Ist die noch ausreichend, oder sollte ich aufrüsten?
Hallo Tom,
sorry für die verspätete Antwort, aber habe den Beitrag gar nicht gesehen. Das kommt immer drauf an, was Du mit dem Monitor machen willst. Natürlich benötigst Du mehr GPU-Performance, wenn Du grafisch aufwändige Spiel bei hohen Ingame-Settings spielen möchtest. Dafür solltest Du mal auf Webseiten gehen, die Grafikkarten-Benchmarks veröffentlichen. Da kannst Du dann sehen, wie Deine Grafikkarte, oder eben eine mit ähnlichen Specs, bei verschiedenen Spielen und Auflösungen performt. Ich hoffe, dass ich Dir so ein wenig helfen konnte.
Viele Grüße
Oliver
Hallo Oliver,
alles gut. 😉 Ich war nicht untätig und habe in der Zwischenzeit genau das getan.
So kristallisiert sich heraus, dass eine 2080S bei mittleren bis hohen Settings je nach Spiel noch mithalten kann, bei Titeln wie AC Odyssey dann mit High-Settings in UHD aber reichlich Mühe hat, mehr wie 60 fps zu liefern.
Und da man im Hinterkopf haben muss, dass der Wechsel auf zB. eine 3080 dann evtl. noch ein neues Netzteil mit sich bringen kann – wie in meinem Fall – werde ich das Pferd nicht von hinten aufzäumen.
Erstmal gibts ein neues NT + GPU, dann kommt der UHD Monitor, sonst endet das im Frust!
Aber vielen Dank fürs antworten und im Allgemeinen vielen Dank für Eure anspruchsvollen Tests nach festen Kriterien!
Es gibt keine vergleichbare deutschsprachige Plattform, die den Geräten so ausführlich auf den Zahn fühlt.
Ihr seid unverzichtbar wenn es um den Vergleich zwischen den Geräten, pros & cons und letztlich die Entscheidung für den Kauf geht!
Ich finde eure Review seit Jahren toll.
Aber ihr müsst ihr der Lage sein VRR mit einer modernen Console testen zu können.
Sonst ist der Test absolut unvollständig.
Nein, das ist vielleicht wünschenswert, aber unrealistisch. Wir testen den Monitor als Desktop-Gerät. Nur weil es eventuell den einen oder anderen interessiert, kann sich nicht jeder Redakteur eine Konsole anschaffen, erst recht nicht, wenn er überhaupt kein Konsolenspieler ist! Wenn ein Redakteur eine Konsole hat, dann kann er dies mit aufnehmen.