Overdrive 120 Hz
120 Hz, Reaktionszeit „Normal“

Wir konnten die Messungen in diesem Test leider nur bis maximal 120 Hz durchführen. Bei deaktiviertem Overdrive geht es bei den Schaltzeiten noch recht gemächlich zu, sodass sich der MSI MPG321URDE-QD gegenüber anderen bereits getesteten Gaming-Displays im Mittelfeld platziert.
Der Helligkeitsverlauf zeigt ein sauberes Signal.
120 Hz, Reaktionszeit „Schnell“
Bei mittlerem Overdrive und 120 Hz werden die Schaltzeiten teilweise halbiert, erreichen in diesem Zustand jedoch erneut wieder nur das Mittelfeld. Dennoch werden auch hier bereits gut spielbare Reaktionszeit erreicht. Analog dazu zeigt der Helligkeitsverlauf, wie bereits im 60 Hz-Modus, erste kleine Ausschläge in der Ausschwingphase.
120 Hz, Reaktionszeit „Am schnellsten“
Bei maximalem Overdrive verliert der Schwarz-Weiß-Wechsel mit 12 ms gegenüber der Messung bei mittlerem Overdrive sogar rund 3 ms. Das ist aber nichts Neues und kommt des Öfteren vor. Mit 3,8 ms für den schnellsten Grauwechsel, 7,7 ms als Mittelwert an 15 Messpunkten und mit 4,8 ms für den CtC-Wert werden erneut keine absoluten Top-Schaltzeiten erreicht, doch in Anbetracht des Helligkeitsverlaufes ein gut spielbares Gameplay ermöglicht. Sicherlich wäre hier noch einiges drin gewesen, aber uns ist solch ein Ergebnis lieber als ein komplett gesprengter Helligkeitsverlauf, bei dem man das Bild nicht mehr erkennt. Denn solche Schaltzeiten sind auch für den gehobenen Anspruch akzeptabel.
Wir empfehlen, den MSI MPG321URDE-QD bei maximalem Overdrive und erhöhter Aktualisierungsrate zu betreiben, da die Verzögerung von 2,6 ms, die bei einer Aktualisierungsrate von 144 Hz wohl bei rund 1 ms liegen dürfte, im krassen Gegensatz zu 14 ms im 60-Hz-Betrieb liegt.
Netzdiagramme
Latenzzeit
Mit einer Signalverzögerung von 2,6 ms bei 120 Hz und einer mittleren Bildwechselzeit von 3,9 ms, die sich zu einer Gesamtlatenz von 6,5 ms addieren, lassen sich schnelle Shooter ordentlich absolvieren. Bei 144 Hz gehen wir von einer weiteren Verkürzung der Verzögerung aus. Damit ist der MSI MPG321URDE-QD ein toller Monitor für das genannte Spielegenre.
Backlight
Das Hintergrundlicht des MSI MPG321URDE-QD wird nicht durch Pulsbreitenmodulation (PWM) reduziert, deshalb entstehen auch keine Unterbrechungen im Lichtstrom (Flackern). Somit ist der Monitor selbst bei reduzierter Helligkeit für längere Sessions geeignet.
Subjektive Beurteilung
Auch wenn sämtliche Testmonitore einen umfangreichen Parcours mit hochempfindlichen Messgeräten durchlaufen, können sie nicht das Bild in der Gesamtheit beurteilen, wie es das menschliche Auge wahrnimmt. Aus diesem Grund haben wir uns einige Zeit hingesetzt und Filmsequenzen geschaut, kleinere Tests durchgeführt und mit dem Monitor gespielt, um die Performance des MSI MPG321URDE-QD zu testen. Da es sich bei diesem Gerät in erster Linie um ein Gaming-Modell handelt, haben wir den Schwerpunkt aufs Spielen gesetzt.
Der MSI MPG321URDE-QD an Spielekonsolen
Aufgrund seiner zwei HDMI-2.1-Schnittstellen ist der MSI MPG321URDE-QD ideal für die neueste Spielekonsolengeneration wie Xbox Series X oder PS5 vorbereitet und lässt bei UHD eine Aktualisierungsrate von 120 Hz zu. Wir haben allerdings nicht die Möglichkeit, dies zu testen, da uns nur eine Xbox One zur Verfügung steht. Nach wie vor gibt es jedoch tatsächlich noch viel mehr Konsolen, die weder etwas mit einer höheren Aktualisierungsrate als 60 Hz noch etwas mit VRR anfangen können.
Bei einer geringen Aktualisierungsrate produziert der MSI MPG321URDE-QD letztendlich zu viel Bewegungsunschärfe. Bei maximalem Overdrive verringert sich das verschmierte Bild nur marginal, dafür werden aber Bildfehler in Form einer heftigen Korona produziert. Daher empfiehlt sich der MSI MPG321URDE-QD nicht für die ältere Generation an Spielekonsolen.
Performance am Computer
Damit der MSI MPG321URDE-QD eine ordentliche Performance abliefern kann, benötigt man in erster Linie eine leistungsfähige GPU, die eine adäquate Frame-Zahl an das Display senden kann. Die Rechnung ist ganz einfach: Je höher die Aktualisierungsrate, desto klarer, schärfer und smoother ist das Gameplay. Im folgenden Bildvergleich kann man den Unterschied des Unschärfe-Eindrucks bei 120 Hz und 144 Hz sehr schön erkennen. Bei 144 Hz zeigt sich bereits eine recht klare Anzeige, ohne dass es eines Unschärfereduzierungs-Tools bedarf.
Weder bei 120 Hz noch bei 144 Hz macht es einen sichtbaren Unterschied, ob der Overdrive auf mittlerer oder maximaler Stellung steht, da auch bei maximalem Overdrive nahezu keine Bildfehler entstehen. Bei hohen Bildwiederholungsfrequenzen sind Tearing und Stuttering natürlich kein wirkliches Problem und im Bereich von 120 Hz und höher auch kaum sichtbar oder spürbar. Sollte solch eine Aktualisierungsrate allerdings nicht haltbar sein, da das Spiel zu hohe Anforderungen an die GPU stellt, leistet FreeSync einen sehr guten Job und eliminiert Bildfehler der genannten Art zuverlässig im Bereich von 48 bis 144 Hz.
Der MSI MPG321URDE-QD ist von NVIDIA auch als G-Sync-kompatibel ausgelobt. Als Treiber wird Version 511.23 oder neuer benötigt, jedoch ist der Sweetspot-Bereich etwas enger gefasst und findet im Bereich von 60 bis 144 Hz statt.
Das ist unserer Ansicht nach aber kein wirklicher Nachteil, da das Gameplay unterhalb von 60 Hz/fps sowieso zu stockend daherkommt. Hier sollte man eher die Ingame-Settings oder aber die Auflösung überdenken, um wieder komfortablere Bildwiederholungsfrequenzen zu erreichen, die wie bereits erwähnt im Bereich von 120 Hz liegen.
Ihr erwähnt mehrfach, dass eine potente GPU vorhanden sein sollte um den Monitor bei mindestens 120Hz entsprechend mit Daten zu füttern, was bedeutet das konkret?
In meinem Fall werkelt aktuell noch eine Asus dual-RTX2080-O8G im Rechner.
Ist die noch ausreichend, oder sollte ich aufrüsten?
Hallo Tom,
sorry für die verspätete Antwort, aber habe den Beitrag gar nicht gesehen. Das kommt immer drauf an, was Du mit dem Monitor machen willst. Natürlich benötigst Du mehr GPU-Performance, wenn Du grafisch aufwändige Spiel bei hohen Ingame-Settings spielen möchtest. Dafür solltest Du mal auf Webseiten gehen, die Grafikkarten-Benchmarks veröffentlichen. Da kannst Du dann sehen, wie Deine Grafikkarte, oder eben eine mit ähnlichen Specs, bei verschiedenen Spielen und Auflösungen performt. Ich hoffe, dass ich Dir so ein wenig helfen konnte.
Viele Grüße
Oliver
Hallo Oliver,
alles gut. 😉 Ich war nicht untätig und habe in der Zwischenzeit genau das getan.
So kristallisiert sich heraus, dass eine 2080S bei mittleren bis hohen Settings je nach Spiel noch mithalten kann, bei Titeln wie AC Odyssey dann mit High-Settings in UHD aber reichlich Mühe hat, mehr wie 60 fps zu liefern.
Und da man im Hinterkopf haben muss, dass der Wechsel auf zB. eine 3080 dann evtl. noch ein neues Netzteil mit sich bringen kann – wie in meinem Fall – werde ich das Pferd nicht von hinten aufzäumen.
Erstmal gibts ein neues NT + GPU, dann kommt der UHD Monitor, sonst endet das im Frust!
Aber vielen Dank fürs antworten und im Allgemeinen vielen Dank für Eure anspruchsvollen Tests nach festen Kriterien!
Es gibt keine vergleichbare deutschsprachige Plattform, die den Geräten so ausführlich auf den Zahn fühlt.
Ihr seid unverzichtbar wenn es um den Vergleich zwischen den Geräten, pros & cons und letztlich die Entscheidung für den Kauf geht!
Ich finde eure Review seit Jahren toll.
Aber ihr müsst ihr der Lage sein VRR mit einer modernen Console testen zu können.
Sonst ist der Test absolut unvollständig.
Nein, das ist vielleicht wünschenswert, aber unrealistisch. Wir testen den Monitor als Desktop-Gerät. Nur weil es eventuell den einen oder anderen interessiert, kann sich nicht jeder Redakteur eine Konsole anschaffen, erst recht nicht, wenn er überhaupt kein Konsolenspieler ist! Wenn ein Redakteur eine Konsole hat, dann kann er dies mit aufnehmen.