Interpolation
Unsere Testsignale werden sehr gut verarbeitet. Eine Skalierung durch die Grafikkarte verbessert die Darstellung nicht. EIZO verzichtet auf einen separaten Schärferegler, der jedoch in den meisten Umsetzungen ohnehin nur fragwürdige Verbesserungen erzielt.
Für von der nativen Auflösung abweichende Eingangssignale bietet der EIZO CG319X die Optionen „Vollbild“ (ggfls. verzerrt), „Seitenverhältnis“ (unverzerrt) und auch eine pixelgenaue 1:1-Darstellung an.
Die Skalierung der HD-Auflösung 720p gelingt merkwürdigerweise am DisplayPort nicht, via HDMI dagegen schon. Die 480p-Auflösung wird zwar flächenfüllend skaliert, ist dann aber nicht mehr verzerrungsfrei. Davon abgesehen arbeitet die Skalierungseinheit des EIZO CG319X wie gewohnt extrem gut.
Die Schärfe bei nativer Auflösung ist erwartungsgemäß sehr gut. Bei 1920 x 1080 sieht man, dass die notwendige Pixelvergrößerung hauptsächlich durch zusätzlich eingefügte graue Bildpunkte bewirkt wird. Dies führt zu etwas fetteren Konturen mit leichtem Unschärfe-Eindruck. Farbsäume treten nicht auf.
In allen interpolierten Auflösungen sind die Lesbarkeit von Texten und die Abbildung der Testgrafik – dem Skalierungsgrad entsprechend – gut bis sehr gut. Die unvermeidlichen Interpolationsartefakte fallen gering aus. Auch Texte mit fetten Buchstaben bleiben gut leserlich.
Signal | Anzeige maximale Fläche ohne Verzerrung | Unskalierte Wiedergabe |
576p | ja | ja |
480p (4:3) | nicht verzerrungsfrei | ja |
HD (1080p) | ja | ja |
HD (720p) | HDMI: ja, DP: nein | ja |
PC (5:4) | ja | ja |
PC (4:3) | ja | ja |
PC (16:10) | ja | ja |
PC (16:9) | ja | ja |
Farbwiedergabe
Bei Monitoren für den Grafikbereich testen wir zunächst die Farbwiedergabe in der Werkseinstellung nach dem Reset sowie – falls vorhanden – in einem sRGB- und Adobe-RGB-Modus. Anschließend wird der Bildschirm mit Quato iColor Display kalibriert. Sofern der Proband eine vollwertige Hardware-Kalibration besitzt, wird stattdessen diese in Verbindung mit der Hersteller-Software verwendet.
Da der EIZO CG319X einen eingebauten Kalibrierungssensor besitzt, hat die Überprüfung der Presets im Auslieferungszustand wenig Sinn. Für die Messungen ab Werk haben wir daher alle vorhandenen Standardmodi (wie sRGB, Adobe RGB etc.) zunächst mit dem eingebautem Kalibrierungssensor kalibriert. Das entspricht quasi einer Nachjustage der Werkseinstellungen mit Bordmitteln.
Für die Hardware-Kalibrierung im erweiterten Kalibrierungsmodus haben wir dann mit dem X-Rite i1Display Pro wie gewohnt einen externen Sensor verwendet.
Farbraumvergleich in CIELAB (D50)
Die folgenden Darstellungen basieren auf den farbmetrischen Daten nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt. Das Bezugsweiß für die Aufbereitung in CIELAB ist D50 (adaptiert mit Bradford).
Weißes Volumen: Bildschirmfarbraum
Schwarzes Volumen: Referenzfarbraum
Buntes Volumen: Schnittmenge
Vergleichsziele: sRGB, Adobe RGB, DCI-P3, ECI-RGB v2
Die nachfolgenden Grafiken zeigen die Farbraumabdeckung nach der Hardware-Kalibration:
Die Farbräume sRGB, Adobe RGB und DCI-P3 werden fast vollständig abgedeckt. Selbst die Abdeckung des ECI-RGB-v2-Farbraums ist mit 90 % bereits gut. Der native Farbraum des EIZO CG319X ist dabei enorm groß und geht an anderen Stellen auch noch deutlich über die genannten Vergleichsfarbräume hinaus.
Die folgende Tabelle fasst die Ergebnisse jeweils für das Werks-Preset und nach Hardware-Kalibration mit ColorNavigator zusammen:
Farbraum | Abdeckung im Werks-Preset | Abdeckung nach Kalibrierung |
sRGB | 97 % | 99 % |
Adobe RGB | 97 % | 98 % |
ECI-RGB v2 | – | 90 % |
DCI-P3 RGB | 96 % | 96 % |
ISO Coated v2 (FOGRA39L) | – | 99 % |
Der EIZO CG319X entspricht strengen Softproof-Vorgaben auf Grundlage des Normentwurfs ISO/CD 12646 und ist mit dem Fogra-Gütesiegel „FograCert Softproof Monitor“ ausgestattet.
Farbmodus: Custom (Werkseinstellung)
Wie bereits eingangs erwähnt, haben wir die folgenden Messungen in den Werks-Presets nach einer Hardware-Kalibrierung der Standardmodi mittels der eingebauten Sonde durchgeführt. Die Ziel-Einstellungen in den jeweiligen Presets veränderten wir nicht. Sie entsprechen ohnehin exakt den Vorgaben des jeweiligen Farbraums.
Da der EIZO CG319X über keinen User-Modus verfügt, haben wir anstelle des ab Werk eingestellten Rec.-2020- einen eigenen Anwendermodus kreiert, der die Vergleichbarkeit zu anderen CG-Geräten herstellt. Er verwendet den nativen Farbraum mit den nachfolgenden Einstellungen.
In den globalen Einstellungen des EIZO CG319X steht die „DUE Priority“ ab Werk auf „Uniformity“. Diese wichtige Einstellung haben wir selbstverständlich ebenfalls so belassen.
Werkseinstellungen (geändert):
Bildmodus: | User |
Helligkeit: | 140 cd |
Kontrast: | nicht vorhanden |
Gamma: | 2,2 |
Farbtemperatur: | 6500 K |
RGB: | 100/93/76 |
Color-Gamut: | Nativ |
DUE Priority: | Uniformity |
Schärfe: | nicht vorhanden |
Reaktionszeit: | nicht vorhanden |
Die Erläuterungen zu den folgenden Charts haben wir für Sie zusammengefasst: Delta-E-Abweichung für Farbwerte und Weißpunkt, Delta-C-Abweichung für Grauwerte, und Gradation.
Die Graubalance des EIZO CG319X liegt im nativen Farbraum auf Referenzniveau. Die Farbtemperatur (6510 K) und das Gamma (2,21) bewegen sich im Rahmen der Messgenauigkeit exakt bei den Sollvorgaben. Der Gammaverlauf ist annähernd linear.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Vergleich sRGB-Modus mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum

Im sRGB-Modus wird der große native Farbraum sehr präzise auf den sRGB-Farbraum beschnitten. Für Farbtemperatur und durchschnittliches Gamma messen wir praktisch exakt die gleichen Werte wie oben im nativen User-Modus. Der Gammaverlauf ist hier aber perfekt an die Normkurve angepasst.
Die Graubalance ist im Durchschnitt wie auch bei der Range sehr gut (Delta-C-Average: 0.36, Delta-C-Range: 0.97). Das Gleiche gilt für die Farbwerte (Delta-E94-Average: 0.40). Die Farbraumabdeckung erreicht hier nicht ganz 100 %, ist aber trotzdem sehr gut.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Vergleich Adobe-RGB-Modus mit dem Adobe-RGB-Arbeitsfarbraum

Ähnlich perfekt sieht das Ergebnis beim Adobe-RGB-Preset aus. Die Graubalance bleibt mit einem Delta-C-Durchschnitt von 0,26 und einer Range von 0,74 auf dem gleichen exzellenten Niveau. Das Gamma verläuft wie gewünscht linear und liegt im Durchschnitt bei 2,21.
Die Farbraumabdeckung ist mit 97 % ebenfalls sehr gut und weist nur sehr geringe Farbabweichungen (Delta-E94-Average: 0.47) auf. Das zeugt von präzisen Farbraumtransformationen.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Vergleich DCI-P3-Modus mit dem DCI-P3-Arbeitsfarbraum

Die etwas höheren Ausschläge beim DCI-P3-Modus fallen nur im Vergleich mit den Grafiken der anderen Modi auf. Auch hier liefern die Messungen für die Graubalance (Delta-C-Average: 0.51; Delta-C-Range: 0.81) und die Farbwerte (Delta-E94-Average: 0.66) sehr gute Ergebnisse.
Die hohe Gammavorgabe von 2,6 wird mit einem annähernd perfekt linearen Verlauf genauso erreicht wie die Farbtemperatur mit gemessenen 6499 K.
Es ist wirklich bemerkenswert, wie gut es EIZOs Grafikmonitoren gelingt, Farbtemperatur, Gammaverlauf und Farbraum äußerst präzise und nahezu unabhängig voneinander zu verändern. Entsprechende Inhalte können mit den Werks-Presets also bereits ohne weitere Maßnahmen sehr ansprechend auch in nicht Farbmanagement-fähigen Anwendungen wiedergegeben werden.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
BGR layout! Der Text kann man kaum lesen, wenn man azuch Word benutzt.
You seem to have missed that this is BGR as the screen is flipped, same as the HP Z31x but not the Nec PA311D which is RGB. If you zoom in the interpolation pictures you can see the brownish left and bluish right halos on the letters which come with using subpixel font smoothing with the wrong layout.
Also would be curious to know what you think of the lack of sharpness setting on this monitor as that should have probably been mentioned, it’s something that on the Z31x which I own I’ve found very bothersome as text is much harder to read than on a monitor that has it.
On page four you will find a coating picture. If we had noticed a blur in this regard, we would have written it in the test.
Zum NEC PA311D schreiben Sie:
„In der EBV wird man in der Regel zugunsten einer bestmöglichen Bildhomogenität die Gleichförmigkeitskorrektur auf die höchste Stufe setzen. Im Durchschnitt liegt der Kontrast dann bei 993:1. Berücksichtigt man nur den tatsächlich sinnvollen Helligkeitsbereich, sind es 900:1.“
Ihre entsprechende Angabe zum Eizo CG319X lautet:
„Hier sinkt die Maximalhelligkeit auf immer noch völlig ausreichende 303 cd/m². Auch das Kontrastverhältnis ist mit 1173:1 weiterhin ausgezeichnet.“
(Beide Angaben beziehen sich auf vollen Helligkeitsausgleich.)
Wenn man aber nun den Eizo ebenfalls nicht bei 303 cd/qm nutzt, sondern für Bildbearbeitung übliche Bereiche nutzt, dann singt wohl auch hier der Kontrast noch unter die 1173:1, oder?
Mir ist so in Ihren Angaben leider keine direkte Vergleichbarkeit zu entnehmen.
Ich nehme aber mal an, dass ganz grundsätzlich der Kontrast beim Eizo besser ist. Es wäre höchstens die Frage, ob man das auch so deutlich sieht.
Beim Vergleich der Kontrastverläufe der beiden Geräte (mit Gleichförmigkeitskorrektur) müsste der Unterschied eigentlich schon auffallen, zumal er ja auch im Test beschrieben ist…
Das Kontrastverhältnis berechnen wir grundsätzlich als Durchschnittswert über den gesamten Helligkeitsbereit. Normalerweise verläuft die Kurve linear-waagrecht. Das ermittelte Kontrastverhältnis gilt also aber den gesamten Helligkeitsbereich – so wie beim EIZO.
Beim NEC steigt die Kurve ungewöhnlicher Weise ab 60% bzw. 240 cd/m² plötzlich nach oben an und erreicht ab 80% bzw. 324 cd/m² ein Plateau von rund 1200:1. Zum einen findet in diesem Bereich aber keine EBV statt, zum anderen ist das – wie erwähnt – ein Hinweis darauf, dass vermutlich ab 60% die Gleichförmigkeitskorrektur nicht mehr richtig arbeitet.
Die Bildhomogenität messen wir bei einer sinnvollen Arbeitshelligkeit von 140 cd/m². Wir gehen davon aus, dass der EIZO die hier ermittelten Ergebnisse über den gesamten Helligkeitsbereich liefern kann. Der NEC aber nur von 0 – 60%.
Also ja, die Qualität eines True Black Panels von EIZO sieht man, v.a. in der Realität bzw. Praxis, wo die Summe der Gesamtlösung mehr ist als der stundenlange Vergleich einzelner Messwerte verraten kann.
Verstehe. Danke, Herr Findeis!
I just got a HP Z31x with an insane price. It will arrive tomorrow. Using a NEC PA302w which is very nice as well.
Den von der Größer her vergleichbaren EIZO EV3285 haben Sie so positiv getestet, dass ich mich als ambitionierter Hobby-Fotograf hier bei diesem Gerät frage, ob es den Mehrpreis wert ist.
Bislang konnte ich mich mit sRGB anfreunden und kann auch alle paar Monate mit einem externen Gerät kalibrieren. Bin unschlüssig, ob der vierfache Preis für mich sichtbar würde.
Für einen hilfreichen Hinweis wäre ich dankbar.
Zwischen den Geräten liegen Welten und der Mehrpreis ist gerechtfertigt. Die EV-Serie ist für das Büro konzipiert, die CG-Serie ist für Profibildbearbeitung.
Ok. Was wäre denn ein 4K-32Zoll-Monitor für die Bearbeitung hochwertiger RAW-Fotos z.B. einer Canon EOS R5 oder 5DIV, der zwar finanziell günstiger aber relaitv „wenig schlechter“ ist von der Bildqualität her?
Keiner. Sorry aber es gibt schlichtweg keinen. Alleine schon die Hardwarekalibrierung ist von der Umsetzung und der Software einzigartig. Der Preis ist hoch, keine Frage, aber jeden Euro wert. Alternativ wäre noch der NEC MultiSync PA311D eine Option. Das war es dann aber auch schon. Oder Du gehst auf 27 Zoll, da hast Du deutlich mehr Auswahl. Falls Du weitere Fragen hast und das zu einer Kaufberatung wird, nutze bitte unser Forum. Eine Kaufberatung ist hier leider nicht darstellbar.
Vielen Dank!
Der EIZO CG 279X ist zwar eine Alternative aber doch ein etwas anderer Monitor.
Kann man den EIZO CG 319X auch bei einem nur möglichen Betrachtungs- und Arbeitsabstand von ca. 70cm noch gut nutzen oder sollte ist es augenschonennder, den CG 279X zu nehmen?
Ist der CG 279X für die fast ausschließliche Fotobearbeitung mit wenig Video und eigenen Druckarbeiten auch für Awards besser geeignet als der CG 319X?
Danke.
Schönes Review. Ich frag mich nur: Ist der Eizo CG319X wirklich alternativlos? Der NEC PA311D unterstützt auch 4K. Hat sogar Pivot. Und ist deutlich günstiger.
Danke für den Hinweis. Die DCI-4K-Auflösung ist zwar selten, aber auch beim NEC PA311D zu finden. Den haben wir aber noch nicht getestet.
Toller Monitor! Ich habe mich ja bereits vor diesem Test von den Vorteilen überzeugen lassen und warte nun eigentlich nur noch eine gute Gelegenheit ab.
… es gab übrigens schon lange keine Usertests mehr. 🙂