OSD
Die Hardwarekalibration macht ein OSD in vielen Fällen verzichtbar. Eizo lässt sich dennoch nicht lumpen und spendiert dem CG246 umfangreiche Einstellmöglichkeiten, die auf sechs Hauptmenüpunkte verteilt wurden.
Neu ist der Helligkeitsregler, mit dem die Intensität der Hintergrundbeleuchtung verändert wird. Die Einstellungen werden nun absolut in cd/m² statt Prozentwerten getroffen. Der gewünschte Weißpunkt kann über Voreinstellungen in Kelvin oder drei RGB-Gain-Regler angepasst werden. Eine Veränderung der Gradation ist über den Gamma-Regler möglich. Die Auswahl beschränkt sich auf fixe Werte (1.6 bis 2.7), während die vordefinierten Bildmodi dennoch die jeweils vorgesehene Tonwertkurve nachstellen können. Drei Speicherplätze sind für die Ergebnisse der Hardwarekalibration vorgesehen. Damit kann jeder Signaleingang separat kalibriert werden.
Die Overdrive-Schaltung wird über das OSD ein- oder ausgeschaltet. Während der Zuspielung in nicht nativer Auflösung steht auch ein Regler für die Steuerung der Skalierung zur Verfügung. Die Darstellung erfolgt wahlweise seitengerecht, flächenfüllend oder unskaliert. Bei Verwendung des HDMI-Eingangs verändern sich die Auswahlmöglichkeiten sinnvoll. Gleichzeitig sind nun weitere Anpassungen möglich, die beispielsweise den Deinterlacer betreffen.
Die Selbstkalibration wird über einen eigenen Menüpunkt konfiguriert. Aus einer vorhergehenden Kalibration mit Color Navigator werden die notwendigen Zielparameter ermittelt. Die Einstellungen, zum Beispiel eine genaue Zeitplanung, können vom Benutzer allerdings auch vollständig in der Software verwaltet werden.
Weitere Funktionen umfassen die Auswahl der Menüsprache und Positionierung des OSD. Eine Rücksetzung in den Werkszustand ist natürlich ebenfalls möglich.
Bildqualität und Signalverarbeitung
Allgemein
Der Eizo CG246 basiert auf einem 24-Zoll großen IPS-Panel mit LED-Hintergrundbeleuchtung. Weitere Informationen gibt das Datenblatt nicht Preis. Eizo erklärt auf Nachfrage, dass das Panel nicht von LG produziert wird. Darüber hinausgehende Details können wir den Verantwortlichen nicht entlocken. Das ist durchaus verständlich und für den Benutzer am Ende unerheblich. Wir werden dennoch kurz auf unsere Vermutung, die sich vor dieser Auskunft durch die Auswertung von Produkteigenschaften und Messergebnissen ergeben hatte, eingehen.
LG versieht das topaktuelle LM240WU9 optional mit einer GB-r LED Hintergrundbeleuchtung. Die Nomenklatur macht es bereits deutlich: Zum Einsatz kommen grüne und blaue LEDs mit spezieller (roter) Beschichtung. Im Gegensatz zu einer klassischen RGB-LED Hintergrundbeleuchtung, deren Integration teuer und aufwändig ist, muss die neue Konfiguration nicht flächig hinter dem Panel verbaut werden. Die Lichtausbeute ist also deutlich höher. Der Farbumfang erreicht dennoch das Niveau von Bildschirmen mit WCG-CCFL-Röhren, ohne dass eine Verfeinerung der Panelfilter notwendig wird. Damit sollte das endgültige Ende von Hintergrundbeleuchtungen auf CCFL-Basis eingeläutet sein.
Diese Kombination aus Panel und Hintergrundbeleuchtung hätte (!) gut zum CG246 gepasst, läge uns nicht die anderslautende Auskunft von Eizo vor. Wir haben keinen Grund, daran zu zweifeln. Es zeigt sich wieder einmal, dass der erste Gedanke nicht immer der Richtige ist. Beispielsweise wäre auch ein in dieser Form dann sehr exklusives PLS-Panel von Samsung denkbar. Aber das ist wiederum reine Spekulation, da wir unsere Testgeräte natürlich nicht öffnen.
Die weiteren Kenndaten weisen den Eizo CG246 als High-End-Modell aus: Die programmierbare 16bit 3D-LUT verhindert Tonwertverluste gegenüber dem zugespielten Signal und bildet die Voraussetzung für eine präzise Darstellung. Für die abschließende Reduktion auf 8bit pro Farbkanal kommt ein FRC-Dithering-Algorithmus zum Einsatz, der seinen Dienst unauffällig versieht. Unsere Praxistests lassen, unabhängig von den Einstellungen im OSD, keine Tonwertabrisse in Farbverläufen sichtbar werden. Das gilt auch für den Zustand nach der Hardwarekalibration.
Über den DisplayPort-Eingang können Signale mit 10bit pro Farbkanal zugespielt werden. Dies erfordert eine Unterstützung durch Grafikkarte, Betriebssystem, Treiber und Anwendung und ist derzeit noch auf wenige Konstellationen beschränkt. Adobe Photoshop hat in aktueller Version mit einer entsprechenden Anzeige keine Probleme.
Die subjektive Bildqualität gibt keinerlei Anlass zur Kritik. Alle vordefinierten Bildmodi sind sorgfältig umgesetzt und überzeugen in ihrer Darstellung. Der naturgemäß etwas begrenzte Kontrastumfang eines IPS-Panels wirkt sich auf das Einsatzgebiet des EBV-Spezialisten nicht negativ aus. Die blickwinkelstabile Schwarzdarstellung (siehe Abschnitt Blickwinkel) trägt ihren Teil dazu bei. Besonders erfreulich: Das Panel ist mit einer nur wenig aggressiven aber dennoch wirksamen Antireflexbeschichtung versehen. Der oft bemängelte „Glitzereffekt“ fällt fast vollständig weg, ohne dass starke Reflexionen die Bildqualität beeinträchtigen würden.
Interpolation
Die Skalierung unserer Testsignale gelingt dem Eizo CG246 gut. Mit dem siebenstufigen Outline Enhancer kann die Darstellung individuell angepasst werden. In den beiden höchsten Einstellungen werden leichte Doppelkonturen sichtbar.
Während einer Zuspielung über den DVI- oder DisplayPort-Eingang wird jedes unterstützte Signal mit quadratischem Pixelseitenverhältnis auf Wunsch verzerrungsfrei dargestellt. Die Einstellungen ändern sich nach Auswahl des HDMI-Eingangs. Mit der expliziten Vorgabe von 4:3 und 16:9 wird die korrekte Wiedergabe von SD-Signalen sichergestellt. Für Letterbox-Material ist eine separate Einstellung vorhanden, die das Bild beschneidet und dann vollflächig skaliert.
Signal | Verzerrungsfreie Wiedergabe | Unskalierte Wiedergabe | Bemerkungen |
SD (16:9 – anamorph) | Ja | Nein | HDMI |
SD (4:3) | Ja | Nein | HDMI |
HD (1080p) | Ja | Ja | DVI, DP, HDMI |
HD (720p) | Ja | Ja | DVI, DP, HDMI |
PC (5:4) | Ja | Ja | DVI, DP |
PC (4:3) | Ja | Ja | DVI, DP, HDMI |
PC (16:10) | Ja | Ja | DVI, DP |
PC (16:9) | Ja | Ja | DVI, DP, HDMI |
Die folgenden Bilder geben einen groben Eindruck über die Qualität der Skalierung wieder. Der Abstand der Kamera zum Bildschirm ist stets identisch und es wird immer seitengerecht auf Vollbild skaliert. Die Schärfereglung verbleibt in Neutralstellung.
Um die Skalierung in Spielen zu verdeutlichen, haben wir identische Auflösungen in „Civilization IV – Beyond the Sword“ genutzt:
Die Wirkung des „Outline Enhancer“:
Noch ein allgemeiner Kommentar zum Thema Geräuschentwicklung bei (IT-)Geräten. Es ist leider so, dass die Leute, die nicht so empfindliche Ohren haben wie andere, das manchmal als ziemliche „Anstellerei“ wahrnehmen, wenn man sich über ein „flüsterleises“ Geräusch beschwert. Andere Leute haben aber leider empfindlichere Ohren. Und wenn es auch nicht darum geht, dass man vom Lüftungsgeräusch eines Notebooks oder Monitors direkt „weggeblasen“ wird, so nervt es doch einfach tierisch, dieses monotone Surren/Rauschen/Fiepen den lieben langen (in meinem Fall) 8 bis 14 Stunden dauernden Arbeitstag, Tag für Tag für Tag für Tag…, um die Ohren zu bekommen.
Und für empfindlichere Ohren ist es leider auch keine Alternative, einfach die ganze Zeit mit lauter Musik gegenzusteuern — das nervt ja noch mehr. Nicht in den ersten 15 Minuten, klar. Die ersten 2 bis 3 Stunden werden auch noch OK sein — aber irgendwann geht’s einem einfach auf die Nerven.
Eine Lösung könnte darin bestehen, mehrere Tage hintereinander die Disco zu besuchen, und die Ohren abwechselnd direkt an die Basslautsprecher zu halten, so lange bis man seine Ohren auf eine einigermaßen „allgemeinverträgliche“ Unempfindlichkeit runtergewirtschaftet hat. 😉 Aber das dürfte für die meisten meiner „Leidensgenossen“ auch keine Alternative sein. Wir *hören* einfach das Surren der Netzteile, das Rauschen der Notebooks und das Fiepen der Lichtdimmer. Das können sich einige Leute nicht vorstellen, weil sie selbst es eben nicht hören, und gehen davon aus, dass sich hier völlig überzogen angestellt wird. Aber wenn man zu den betroffenen „Katzenohren“ gehört, dann ist man für jedes Gerät dankbar, dass keine zusätzlichen Geräusche verursacht.
Da die neuen EIZOs offenbar alle Lüfter verbaut haben, werde ich nach rund 20 Jahren EIZO-Fanschaft mich wohl leider anderweitig umsehen müssen. 🙁 Sehr schade… wird nicht einfach werden, was adäquates zu finden.
Na ja wir haben noch Meinungsfreiheit und ich denke jeder wird erkennen, dass es sich hier um eine maßlose Übertreibung handelt. Jeder hat ein anderes Empfinden und solche Monitore werden in der Regel im Kreativ-Büro eingesetzt. Da wird es kaum so still sein, dass man den Lüfter hört. Wer aber einen absolut auf leise getrimmten Rechner hat, vermag den Lüfter bei absoluter Stille wohl wahrnehmen.
6 Lüfter in meinem PC selbst wenn dieser im Vollastbetrieb läuft…
solche Behauptungen können geschäftsschädigend sein. Das mit dem Lüfter kann kaum sein und man muss hier aufpassen, dass man nicht wegen unlauterem Wettbewerb drankommt. Ich kann bei meinem EIZO nichts hören und bin sicher nicht schwerhörig. Von wegen 6 Lüfter. Ich bitte Sie, diesen Text zu überprüfen und gegebenenfalls zu entfernen, danke
Das Lüftergeräusch im CG246 macht konzentriertes Arbeiten in ruhiger Umgebung praktisch unmöglich. Ein absolutes No Go für einen Monitor dieser Preisklasse. Das Lüfterrauschen übertönt die 6 Lüfter in meinem PC selbst wenn dieser im Vollastbetrieb läuft. Der Lüfter selbst ist zudem nicht temperaturgeregelt, läuft also unabhängig von der Umgebungstemperatur stets mit voller Lautstärke.
CG246 – Lüftergeräusch! Trotz dieses sehr informativen Test bestand weiter die Unsicherheit wegen der Geräuschwahrnehmung. Denn die Einsatzumgebung ist normal/nicht störend. Bei üblichen Grafikkarten-Test werden Lüftergeräusche in dB gemessen, in diesem Test leider nicht.
Zum Geräusch dieses Eizo CG246 mit Lüfter. PC unter dem Tisch, Dell XPS 630i (Grafikkarte Quadro 2000) > leises Summen.
Meßwerte :
PC AUS – Meßwert 35 dB – CG246 AUS
PC AN – Meßwert 42 dB – CG246 Aus
PC AN – Meßwert 43 dB – CG246 AN
Mein subj. Empfinden, CG246-Lüftergeräusch erhöht nicht das übrige Grundgeräusch, Differenz kaum meßbar, sehr gut!
Die Wahrnehmung ist in diesem Fall doch unterschiedlich. Auch wenn der Lüfter durchaus hörbar ist, von unangenehme kann keine Rede sein. Zumal es sich hier um einen Grafikmonitor für den Produktiveinsatz und weniger für das Schlafzimmer handelt.
Auch wenn die LED-Technologie weniger Wärme entwickelt, so kommt hier sehr komplexe Technik zum Einsatz. Eine Erwärmung wäre absolut kontraproduktiv für die Bildstabilität und bei der Entwicklung stand die Bildqualität sicherlich vor der Geräuschentwicklung.
Ich habe den fast baugleichen CX240 auf Grund der Geräuschentwicklung sofort wieder zurückgeschickt. Ich bin fast vom Stuhl gefallen nach dem Anschalten. Ein Lüfter hat in einem Monitor von der Größe nicht verloren. Ein Gerät dieser Preisklasse soll einfach ein vernünftiges Bild machen, nicht mehr aber auch nicht weniger. Jeder aktuelle Aldi-PC ist leiser. Für den Betrieb im Schlafzimmer absolut untauglich. Mein Tinnitus hat sich gleich bedankt, als ich den Monitor wieder ausgeschaltet habe. Das sollte mein dritter Eizo werden und mir den Traum von einem hardwarekalibrierbaren Monitor erfüllen. Leider wurde er zum Alptraum. Wie man bei weniger Wärmeentwicklung (LED Technik) einen Lüfter verbauen kann, der noch dazu unentwegt gleichmäßig pustet (keine Temperaturregelung), ist mir ein Rätsel. Das Geräusch hört man noch in 4 Meter entfernung – meinen Core i2600k mit GeForce 56ooTi nicht. Dazu kommt, dass so ein Monitor im Gegensatz zum Rechner direkt vor der Nase steht. Das es auch anders geht, beweisen CG245 wie auch die entsprechenden NEC-Geräte. Eine diesbezügliche Anfrage an Eizo hat bis heute zu keiner Antwort geführt. Schade, wirklich schade. Ich bin fassungslos (immernoch).