Test Monitor ViewSonic VP2650wb
8/9

Vergleich der Kalibration auf AdobeRGB zum AdobeRGB-Standard

Kalibriert Ziel Erreicht
6500 6557
120 115
0,00 0,14
Nativ 820
2,2 2,21
Viewsonic Vp2650wb Monitor Viewsonic Vp2650wb Deltae Kalibration Adobergb Gegen Adobergb
 

Sehr gute Werte für die Grauwerte, ein überraschend genau passender Gammawert und akzeptable Farbwerte, die nur Blau als Ausreißer aufweisen, lassen Freude aufkommen. Dieser Monitor ist offensichtlich für größere Farbräume optimiert. Eine durchschnittliche Abweichung von 2,8 deltaE stellt auch schon mal eine gute Grundlage für Bildbearbeitung dar. Kritisch könnte es nur bei Blautönen werden.

Vergleich der Kalibration auf ECI RGB 2.0 zum ECI RGB 2.0-Standard

Kalibriert Ziel Erreicht
5000 4943
120 116
0,00 0,15
Nativ 772
L* 2,37
Viewsonic Vp2650wb Monitor Viewsonic Vp2650wb Deltae Kalibration Eci20 Gegen Eci20
 

Hier scheinen wir endlich die Idealeinstellung des VP2650wb gefunden zu haben. Abgesehen vom Schwarzwert und einer minimal höheren Abweichung im Weißwert, sind alle Werte gesunken und tragen somit zu einem sehr guten Durchschnittswert von 1,9 bei. Hierbei ist andererseits zu bedenken, dass die Farbraumabdeckung nur noch bei 90 Prozent liegt.

UGRA-Test

Zum Abschluss muss sich der ViewSonic VP2650wb noch dem UGRA-Test stellen. Hierfür wird das Gerät nach den festgesetzten Vorgaben auf 5800 Kelvin, Gamma 1,8 und 120 cd/m² kalibriert. Der Monitor kann aufgrund von Schwächen in der Graudarstellung den Test nicht bestehen, was allerdings nicht überrascht.

Der Test verwendet bereits den neuen Medienkeil V 3.0 nach ISO 12647. Seit Ende Mai gelten bei der UGRA verschärfte Kriterien, die in der noch nicht verabschiedeten ISO Norm 12647 aufgeführt sind. Insbesondere bei der Graubalance wurden die Kriterien stark verändert, so dass eine Vielzahl von Monitoren, die die Zertifizierung nach V 2.0 noch erhielten, jetzt leider leer ausgehen.

Damit ist die Vergleichbarkeit zu alten UGRA Protokollen nicht mehr gegeben. Ob der Test nach V 2.0 oder 3.0 ausgeführt wurde, ist anhand des Ergebnisses schnell zu erkennen. Version 2.0 liefert unter Softproofing 4, die Version 3.0 liefert 7 Ergebnisse.

Viewsonic Vp2650wb Monitor Viewsonic Vp2650wb Ugra
 

Die Zusammenfassung des UGRA-Reports bescheinigt eine zu schlechte Grau-Balance. Der ausführliche UGRA-Report kann als PDF Datei heruntergeladen werden.

Mit 90,7 Prozent stellt der Monitor nicht genügend Grauwerte zum Bestehen dieses Tests dar, da mindestens 95 Prozent wiedergegeben werden müssen. Außerdem liegt die im Rahmen des UGRA-Tests ermittelte Helligkeitsabweichung bei 17 Prozent, obwohl die Grenze maximal 10 Prozent betragen darf.

Zusammenfassend bleibt ein großer Farbraum, der im AdobeRGB und ECI 2.0 gut getroffen wird, dafür aber durch die extreme Inhomogenität in der Darstellung für ernstgemeinte Bildbearbeitung unbrauchbar ist. Die Werkseinstellungen können für sich genommen in einigen Unterpunkten glänzen, wären aber nur bei einer Kombination der positiven Eigenschaften ernsthaft brauchbar. Die ungleichmäßige Helligkeitsverteilung und starke Blickwinkelabhängigkeit verschlechtern diese Ergebnisse zusätzlich.

Reaktionsverhalten

Overdrive

Auf der Homepage wirbt der Hersteller mit der sehr niedrigen Reaktionszeit von 3 ms für Grau-zu-Grau Farbwechseln, wodurch die Vermutung nahe liegt, dass eine Form von Overdrive verwendet wird. Zur Überprüfung wird ein sich gleichmäßig bewegendes Fünfeck beobachtet und dabei auf Schatten und Bildung eines Corona-Effekts geachtet. Bei einem stark übersteuerndem Overdrive werden Pixel, die von einer dunklen zu einer hellen Farbe wechseln kurzzeitig zu hell angezeigt. Ohne Overdrive dauert es nach dem Ansteuern eine gewisse Zeit, bis die Pixel ihre endgültige Helligkeit erreicht haben und erscheinen somit dunkler.

Hier schlägt sich der ViewSonic VP2650wb wirklich gut. Das Testergebnis zeigt zwar eine leichte Abschattung hinter der schwarzen Linie, die im bewegten Bild aber kaum wahrnehmbar ist. Neue Farbwerte werden also schnell und sicher vom Display erreicht. Das Bild ist einmal mit der tatsächlich erreichten Auflösung abgebildet, bei der man einzelne Pixel erkennen kann und einmal mit einem Weichzeichner künstlich nachbearbeitet, damit man das tatsächlich wahrnehmbare Bild mit geschlossenen Farbflächen besser vor Augen hat.

Viewsonic Vp2650wb Monitor Viewsonic Vp2650wb Overdrive Ohne Glaettung
Viewsonic Vp2650wb Monitor Viewsonic Vp2650wb Overdrive Mit Glaettung
Links ist in dem Ausschnitt das tatsächlich aufgenommene Bild zu sehen, rechts die geglättete Version, die den tatsächlich wahrgenommenen Eindruck wiedergeben soll.

Input-Lag

Die Verzögerung bei der Bildausgabe im Vergleich zu einem Röhrenmonitor wird ermittelt, indem zusätzlich zum VP2650wb ein 21 Zoll CRT angeschlossen und auf beiden gleichzeitig eine Stoppuhr angezeigt und abfotografiert wird. Im Rahmen des Tests wurden 80 dieser Bilder ausgewertet, auf denen jeweils links der CRT und rechts der ViewSonic TFT zu sehen ist.

Hierbei zeigt sich eine durchschnittliche Latenz von 14 ms, was ungefähr einem Frame entspricht. 30 Prozent aller Bilder zeigen eine Latenz von null Millisekunden, 28 Prozent liegen in einem Bereich von sieben bis 16 ms, der Rest verteilt sich auf Werte um 22 ms und 32 ms. Der höchste ermittelte Wert beträgt 38 ms und stellt wohl einen Ausreißer dar.

Viewsonic Vp2650wb Monitor Viewsonic Vp2650wb Inputlag 0ms
Die niedrigste Latenz lag bei 0 ms und wurde fast bei jedem dritten Foto festgehalten.
Viewsonic Vp2650wb Monitor Viewsonic Vp2650wb Inputlag 38ms
Der Maximalwert betrug 38 ms, was knapp über zwei Frames liegt.

Mit einer niedrigen durchschnittlichen Latenz von 14 ms ist dieser Monitor durchaus gut für Hobbyspieler geeignet. Professionelle Hardcorespieler werden sich damit wohl nur bedingt anfreunden.

Für die meisten Anwender ist ein Inputlag generell unbedenklich und liegt außerhalb des Wahrnehmungsbereichs. Allerdings reagiert hier jeder Mensch individuell und jedes PC-System weist unterschiedliche „Grundlatenzen“ auf. Beide Faktoren wirken sich auf die Schwelle aus, ab der ein Inputlag tatsächlich spürbar ist.

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