Bildhomogenität


Wir untersuchen die Bildhomogenität anhand von vier Testbildern (Weiß, Neutraltöne mit 75 %, 50 %, 25 % Helligkeit), die wir an 15 Punkten vermessen. Daraus resultieren die gemittelte Helligkeitsabweichung in % und das ebenfalls gemittelte Delta C (d. h. die Buntheitsdifferenz) in Bezug auf den jeweils zentral gemessenen Wert. Die Wahrnehmungsschwelle für Helligkeitsunterschiede liegt bei etwa 10 %.
Im sRGB-Modus ist die Helligkeitsverteilung (Average: 2.36, Maximum: 6.95) ausgezeichnet und die Farbhomogenität (Delta-C-Average: 1.70, Delta-C-Maximum: 3.17) auch schon beinahe gut.
Entfesselt man den nativen Farbraum, verschlechtern sich sowohl die Helligkeitsverteilung (Average: 7.01, Maximum: 11.11) als auch die Farbhomogenität (Delta-C-Average: 2.23, Delta-C-Maximum: 3.33) merklich.
Coating
Die Oberflächenbeschichtung des Panels (Coating) hat auf die visuelle Beurteilung von Bildschärfe, Kontrast und Fremdlichtempfindlichkeit einen großen Einfluss. Wir untersuchen das Coating mit dem Mikroskop und zeigen die Oberfläche des Panels (vorderste Folie) in extremer Vergrößerung.
Mikroskopischer Blick auf die Subpixel, mit Fokus auf die Bildschirmoberfläche: Der ASUS besitzt eine dezent-matte Oberfläche mit mikroskopisch sichtbaren Vertiefungen zur Diffusion.
Blickwinkel
Die Werksangabe für den maximalen Blickwinkel liegt bei 178 Grad in der Horizontalen und Vertikalen. Das sind die für moderne IPS- und VA-Panels typischen Werte. Das Foto zeigt den Bildschirm des ASUS PG27UQ bei horizontalen Blickwinkeln von +/- 60 Grad und vertikalen von +45 und -30 Grad.
ASUS hat ganz offensichtlich ein sehr hochwertiges IPS-Panel verbaut. Die Blickwinkelneutralität ist extrem gut und selbst für ein IPS-Panel überdurchschnittlich. Auch bei extremeren Blickwinkeln sind in der Horizontalen kaum Aufhellungen in den dunklen Bereichen sichtbar. In der Vertikalen schon. Sie halten sich aber auch hier sehr in Grenzen.
Bei extremeren Blickwinkeln reduziert sich vor allem die Helligkeit. Der Kontrasteindruck leidet kaum. Die Farben bleiben völlig stabil. Lediglich in dunklen Bereichen ist bei extremen Blickwinkeln ein minimaler Verlust an Zeichnung festzustellen. Das gilt in der Horizontalen wie in der Vertikalen. Veränderungen der Farbtemperatur konnten wir ebenfalls nicht wahrnehmen.
Interpolation
Die Interpolation bzw. Skalierung entpuppen sich beim PG27UQ als eher trauriges Kapitel, das die Frage aufwirft, ob es bei ASUS eigentlich so etwas wie eine Qualitätskontrolle gibt.
Von der mit sturer Konstanz beibehaltenen Übersetzungs- bzw. Bezeichnungsschwäche des zugehörigen Reglers („Kontrollen“ unter „Bildeinrichtung“) mal abgesehen, hat die Interpolation schlicht nicht richtig funktioniert. Der Regler kennt die Optionen „Vollbild“, „Seitenverhältnis“ und „1:1“.
Am DP war bei unserem Testgerät die Verwendung dieses Reglers aber sinnfrei. Unabhängig von der getroffenen Einstellung wurde jede von der nativen abweichenden Auflösung – auch solche im gleichen 16:9-Format – grundsätzlich als kleines 1:1-Fenster präsentiert. Immerhin konnte man im Treiber hier für die Full-HD-Auflösung auch die 24p-Bildwiederholfrequenz auswählen.
Am HDMI-Eingang, an dem wir die nachfolgenden Fotos erstellt haben, scheint die Interpolation zwar teilweise wie erwartet zu funktionieren, die 24p-Wiedergabe ist dann aber plötzlich nicht mehr möglich.
Die Schärfe bei nativer Auflösung ist erwartungsgemäß sehr gut. Bei 1280 x 720 wird die Gittergrafik zwar in der Mitte sehr gut interpoliert, auffällig sind aber die Ränder. Die schwarzen Linien werden in der Vertikalen wie auch in der Horizontalen über den Rand hinaus verlängert, und es entsteht quasi ein Heiligenschein, der das Bild in bestimmten Bereichen sehr unruhig macht. Das ist selbst bei der Full-HD-Auflösung bereits deutlich zu sehen, obwohl die Interpolation aufgrund des ganzzahligen Multiplikators eigentlich leichtes Spiel hat.
Die Interpolation des ASUS ROG Swift PG27UQ ist somit aus unserer Sicht weitgehend unbrauchbar. Am besten, man verwendet das Gerät ausschließlich in der nativen Auflösung oder überlässt die Skalierung der Grafikkarte. Beides setzt natürlich eine entsprechend potente Grafikkarte voraus.
Farbwiedergabe
Bei Monitoren für den Consumer- und Office-Bereich testen wir zunächst die Farbwiedergabe in der Werkseinstellung nach dem Reset sowie – falls vorhanden – in einem sRGB-Modus. Anschließend wird der Monitor mit Quato iColor Display kalibriert. Für die Messungen verwenden wir eine eigene Software, als Messgeräte werden das Kolorimeter X-Rite i1DisplayPro und das Spektrofotometer X-Rite i1 Pro eingesetzt.
Farbraumabdeckung sRGB-Modus
In den beiden nachfolgenden Grafiken ist gut zu erkennen, dass ASUS den Farbraum des WCG-Displays im sRGB-Modus bemerkenswert perfekt auf den sRGB-Farbraum zugeschnitten hat. Es ist praktisch nirgends eine nennenswerte Über- oder Unterdeckung zu erkennen.
Die folgenden Darstellungen basieren auf den farbmetrischen Daten nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt. Das Bezugsweiß für die Aufbereitung in CIELAB ist D50 (adaptiert mit Bradford).
Farbraumvergleich in CIELAB (D50) – nativer Farbraum
Ganz anders sieht es aus, wenn man den erweiterten Farbraum des ASUS PG27UQ entfesselt.

Die folgende Tabelle fasst die Ergebnisse jeweils für das Werks-Preset und nach Software-Kalibration mit Quato iColor Display zusammen.
sRGB-Modus
Farbraum | Abdeckung im Werks-Preset | Abdeckung nach Kalibrierung |
sRGB | 96 % | 98 % |
Adobe RGB | – | 68 % |
ECI-RGB v2 | – | 59 % |
ISO Coated v2 (FOGRA39L) | – | 89 % |
Nativer Farbraum
Farbraum | Abdeckung im Werks-Preset | Abdeckung nach Kalibrierung |
sRGB | – | 100 % |
Adobe RGB | – | 98 % |
ECI-RGB v2 | – | 91 % |
ISO Coated v2 (FOGRA39L) | – | 100 % |