Einleitung
Der neue Heimkino-Projektor InFocus IN8606HD will Filmliebhabern Oscar-reife 2D- und 3D-Kino-Erlebnisse in den eigenen vier Wänden ermöglichen. InFocus bringt mit dem IN8606HD nach eigenen Angaben einen leistungsstarken Full-HD Projektor zu einem optimalen Preis-Leistungs-Verhältnis auf den Markt, mit dem sich alle gängigen 3D-Formate mühelos darstellen lassen.
Die technischen Daten dazu können sich erstmal sehen lassen und machen angesichts des Preises schon neugierig: Eine native Full-HD 1080p (1920 x 1080) Auflösung auch bei 3D-Darstellung, ein dynamisches Kontrastverhältnis von 10.000:1 und eine Helligkeit von 2.500 ANSI-Lumen – das bieten sonst nur Geräte deutlich höherer Preisklassen.
Dabei wird die native Full-HD-Auflösung auch bei der 3D-Darstellung beibehalten, die zudem dank 3D Triple Flash die normale Frame Rate auf 144Hz verdreifacht und ein besonders eindringliches 3D-Erlebnis verspricht. Auch Spieler kommen dank Nividia 3DTV PC-Konnektivität nicht zu kurz.
Ein optisches 1,5-fach Zoom, vielfältige Anschlussmöglichkeiten bis hin zum Leinwand-Trigger und ISFccc-zertifizierte Einstellmöglichkeiten für das Farbmanagement runden das Paket ab.
Der Preis für den InFocus IN8606HD beträgt 846,00 Euro (UVP). Zum Zeitpunkt der Testerstellung ist er im Online-Versand bereits für 740 EUR inkl. Versandkosten erhältlich. Preislich ist der InFocus IN8606HD damit klar als Einsteiger-Gerät zu sehen. Bei der Feature-Ausstattung geht er aber teilweise schon in Konkurrenz zur oberen Mittelklasse.
Wie gut ihm das tatsächlich gelingt, zeigt der folgende Test.
Lieferumfang
Geliefert wird der InFocus IN8606HD in eine Schutzhülle gepackt und zwischen zwei Pappmaché –Formteilen fixiert. Das Zubehör ist einzeln in Folien verpackt, liegt aber ansonsten lose oben auf.
Der Lieferumfang fällt für die Preisklasse recht ordentlich aus: eine Fernbedienung im Scheckkartenformat, zwei Kabel zur Stromversorgung (Deutschland und UK), eine Quickstart-Anleitung, eine CD und die Garantiekarte. Selbst ein oft vermisstes HDMI-Kabel und eine Objektiv-Schutzkappe gehören bereits zum Lieferumfang, so dass man mit dem IN8606HD sofort loslegen kann.
Eine kompatible 3D-Brille muss separat besorgt werden. Während auf der Internet-Seite und im Prospekt die 3D-Funktion noch sehr überzeugend beworben werden, findet sich im Handbuch zunächst überhaupt kein Hinweis auf die 3D-Funktion und das benötigte Zubehör.
Sucht man allerdings per Textsuche nach 3D, wird man dann doch – versteckt in den Tiefen der OSD-Beschreibung – fündig: der IN8606HD benötigt eine aktive Shutterbrille und unterstützt dabei sowohl die DLP-Link-3D-Technik, als auch IR-3D-Brillen mit zusätzlichem USB-Sender zur Synchronisierung.
Da der IN8606HD für Einsteiger gedacht ist und die jetzt höchst wahrscheinlich immer noch nicht wissen, welche Brille sie brauchen, wäre etwas mehr Klarheit seitens InFocus hier schon wünschenswert.
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Die CD enthält ausschließlich das Handbuch in mehreren Sprachen, das man auf der Webseite von InFocus auch ohne langes Suchen direkt auf der Produktseite findet. Das Handbuch ist auch inhaltlich recht lobenswert: ausführlich, gut strukturiert, klar und verständlich geschrieben. Sogar das Inhaltsverzeichnis ist verlinkt, so dass man von dort per Mausklick gleich zum richtigen Kapitel springen kann. Das mag zwar selbstverständlich erscheinen, ist es aber nach unserer Erfahrungen leider auch in höheren Preisklasse nicht.
Treiber oder ein Projektor-spezifisches Farbprofil haben wir weder auf der CD noch auf den Support-Seiten gefunden. Die PC-Unterstützung fällt damit etwas mau aus. Ein pauschales Farbprofil ist zwar nur eine Notlösung, aber für alle ohne Kolorimeter besser als gar nichts. Erfreulich wäre auch, wenn der Projektor im Gerätemanager nicht nur als „Standard-Plug-and-Play“-Monitor erscheinen würde.
Anschlüsse
Bei den Anschlussmöglichkeiten bietet der IN8606HD alles, was man für das Heimkino braucht: 2x HDMI (v1.4a), VGA, Component Video, USB POWER (5V), Kennsington-Schloss, Composite Video-Eingang, S-Video-Eingang, Audioeingang (Cinch L und R), Audio-Ein- und Audio-Ausgang (3,5 mm Klinke), RS232 (DB-9pin), DC 12V Trigger, Mini-USB und Strom-Anschluss.
Netzwerk-Funktionalität (LAN, WLAN) oder zumindest einen integrierten Media-Player zur Wiedergabe von USB-Inhalten bietet der IN8606HD aber nicht, sondern konzentriert sich ganz auf seine Hauptaufgabe: ein möglichst gutes Bild zu liefern. Auch der Mini-USB-Anschluss ist nur zu Service-Zwecken und nicht zum Zuspielen von Inhalten gedacht. Im Heimkino-Bereich dürfte das die Wenigsten stören, da entsprechende Funktionalität bereits von günstigen Einsteiger-BD-Playern geboten wird.
Optik und Gestaltung
Der InFocus IN8606HD ist für einen „Nicht-LED-Beamer“ erstaunlich kompakt und leicht. Vorder-, Ober-, und Rückseite sind hochglänzend, das Design insgesamt eher rund und weich gehalten. Optisch wirkt er regelrecht „schnuckelig“, vor allem wenn er von vorne betrachtet den Interessenten mit seinem großen blau-umrandeten Auge ansieht.
Die übliche Anfälligkeit für Fingerabdrücke trifft natürlich auch hier zu, außerdem scheint der IN8606HD den Staub geradezu magisch anzuziehen. Ansonsten besteht das Gehäuse der Preisklasse entsprechend aus viel Plastik und fühlt sich auch so an.
Auf der linken Seite zeigt sich der IN8606HD erstaunlich offenherzig und lässt sich bereitwillig ins Innere schauen.
Optisch ist das eher kein Problem, ab der Inbetriebnahme dagegen schon. Wir werden deshalb im Kapitel „Bildqualität“ wieder ausführlicher darauf zurückkommen.
Mit seinen Abmessungen von 285 x 130 x 264 (B x H x T in mm) und einem Gewicht von 3,15 kg ist der IN8606HD keineswegs auf eine dauerhafte Aufstellung/Fest-Installation angewiesen, sondern macht den Kino-Spaß durchaus mobil. Schön, dass InFocus dem IN8606HD dazu gleich auch eine Objektiv-Schutzkappe im Lieferumfang spendiert hat.
Zur Gerätesicherung befindet sich auf der Rückseite die Öffnung für ein Kensington-Kabelschloss. Bohrungen an der Unterseite ermöglichen eine Deckenmontage.